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Volker Plagemann“Kunst im öffentlichen Raum”“Barbara Haeger gehörte neben Ursula Querner und Maria Pirwitz zu den erfolgreichen jungen Frauen, die früh „Kunst-am-Bau"-Aufträge in Hamburg erhielten. Nach einem Bildhauerei-Studium an der Kunstakademie in Berlin hatte sie wie die beiden anderen bei Edwin Scharff studiert und arbeitete seit 1953 an öffentlichen Aufträgen: 1953 eine „Weibliche Gestalt" im Bürgergarten von Planten un Blomen, 1954 eine „Sitzende" am Alten Teichweg, 1956 eine „Große Liegende" bei den Grindelhochhäusern, 1957 eine „Kleine Stehende" an der Denickestraße |
und einen „Weiblichen Akt" am Lüttkamp, 1960 einen „Engel" an der Neuen Burg. Die für diese Zeit typischen Titel verraten, dass es sich um figürliche Plastik handelt, modelliert und in Bronze gegossen. Barbara Haeger hielt sich dabei anfangs stark an die summarische Körper-behandlung der späten Plastik ihres Lehrers. Aber am Ende der fünfziger Jahre löste sie sich offenbar unter dem Eindruck von Henry Moore von der figürlichen Realität und begann die menschlichen Körperformen zu abstra-hieren. Barbara Haegers Aufträge in den sechziger Jahren zeigen, wie sie eine zeitlang eine Bronzeskulptur verfolgt, die ähnlich wie bei Moore oder bei Ohrt vom menschlichen Körper inspiriert ist, aber zu abstrakten Kompositionen vorzustoßen versucht: 1961 „Liegende" in der Molkenbuhrstraße, | 1964
„Stelen" in der Schöneberger Straße und
„Liegende" in der Martinistraße
(Universitätskrankenhaus Eppendorf).1966
heißt eine Bronze am Wiebischen Kamp aber schon
„Abstraktes Objekt". Danach hat Barbara Haeger im
öffentlichen Raum nur noch geometrische Gestaltungen in Beton
gemacht, wie 1965 „Ornamente" im Chemischen Institut der
Universität oder an den Eingängen der
Straßen-unterführung des
Glockengießerwall. Seit der Verlegung ihres Ateliers, 1965
nach Paris, 1970 nach New York hat sie sich von öffentlichen
Aufträgen ab- und neuen künstlerischen Vorstellungen
zugewandt”. Nach 1970 arbeitete Barbara Haeger in New York mit Plexiglas, Metall und gefundenen Objekten. |
Ihr Schmuck wurde
unter anderem im
Vogue-Magazin und in mehreren Arts-Magazinen in New York gezeigt und
besprochen. Ab
1980 [wieder in Hamburg] verwendete sie vorwiegend Epoxi-Harz
Mischungen. Es entstand ein umfangreiches Werk an Skulpturen aus
Epoxi-Harz. Neben ausgedehnten Studienreisen in den Vorderen Orient, Marokko, Israel, Mittel- und Lateinamerika sowie nach Afrika, hat sie mehrere Jahre in Paris, New York , Bolivien und Mexico gelebt und gearbeitet. „B. Haeger ist eine der interesssantesten deutschen Bildhauerinnen", stellte der international anerkannte englische Kunstkritiker Anthony J. Thwaites bereits 1966 fest, als er eine ihrer Ausstellungen in Hamburg eröffnete. |